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AutorenbildSarah Kunst

Gestern Abend im Klassenzimmer

„Von uns aus der Ukraine”, sagten sie.

Auch ich hatte ihnen etwas mitgebracht

und doch stand und stehe ich mit leeren Händen da.


So voller Freude dieses Zimmer war, so voller Verzweiflung habe ich es erlebt.

Als sie zurückging,

als das Haus zerstört wurde,

als Familienmitglieder vermisst wurden.


So oft besprachen wir Lösungen, ohne die wirklichen Probleme lösen zu können.

So oft suchten wir Antworten, ohne die wirklichen Fragen stellen zu können.

So oft war ich dankbar, erschüttert, berührt und müde.

Was sind schon Übungen im Kontrast zu dieser Realität.


Wir haben gefroren,

Masken getragen,

Tee geteilt,

getrauert und in diesen Momenten der Stille, die für Übungen gedacht waren, beobachtete ich meine Schüler_innen, die auf Nachrichten aus der Heimat warteten und konnte nicht begreifen, was dieses „so viel“ für sie bedeuten muss.


So viel Trauer, Leere, Schmerz und manchmal Zuversicht und Freude.

So viel, es findet auf meiner Tafel keinen Platz.

So viel weniger sollten Menschen aushalten müssen. So viel mehr sollten wir tun.


„Von uns aus der Ukraine”, sagten sie

und in diesem Moment fühlen wir alle

- so viel.


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